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Hilfe für gefangene Amphibien

Aktualisiert: 5. Apr. 2023

Tödliche Fallen: Retentionsbecken, Fischteiche und Schwimmbecken

Man sieht sie gerade neben Straßen und Wegen: Jedes Jahr werden von hunderten Freiwilligen Amphibienleitzäune aufgestellt, die verhindern sollen, dass wandernde Frösche und Kröten beim Überqueren der Straße getötet werden. Amphibien wandern, um zu Wasserflächen zu gelangen, in denen sie laichen können. Doch manche von ihnen kommen von ihren Laichgewässern nie wieder zurück.


Wasserkörper sind im Frühling Anziehungspunkte für Erdkröten, Frösche und Molche. Sie versuchen meist zum Ablegen ihrer Eier zu dem Gewässer zurückzukehren, in dem sie selbst geschlüpft sind. Manche von ihnen suchen auch neue oder nahe gelegene Gewässer auf. In der Landschaft und in Gärten finden sie häufig Wasserbecken mit sehr steilen Uferrändern. Dazu zählen Schwimmbecken, Hobbyfischteiche und Rückhaltebecken. „Und hier beginnt das Drama: Das erste Männchen springt ins Wasser, ruft laut nach Weibchen und lockt damit weitere Artgenossen an. Denn die Botschaft ist: Hurra, wir haben ein Wasser!“, erklärt Werner Kammel, Herpetologe aus der Steiermark, den Beginn einer traurigen Geschichte. „Bald darauf ist das Gewässer voll, es wird gewerkelt, gelaicht, und dann wollen die Tiere wieder zu ihrem Landlebensraum zurück.“ Die Erdkröte wandert bereits durchschnittlich drei Tage nach dem Ablaichen in schattige Strukturen von Obstwiesen, Gärten oder Wälder zurück. Wenn das Laichgewässer flache Ufer hat, ist das auch gar kein Problem.

Zu schwer und zu rutschig

Ist das Ufer jedoch zu steil, schaffen es die erwachsenen Tiere nicht mehr aus dem Gewässer herauszukommen. Meist ist der Grund ganz einfach: Sie sind zu schwer und rutschen ab. Sie versuchen es immer wieder, aber scheitern an ihrem eigenen Gewicht und an der Steilheit des Ufers. „Die kleinen, jungen Tiere können steile Ufer besser bewältigen, da helfen ganz einfach auch die Kohäsionskräfte, aber die älteren werden mit der Zeit schwach und irgendwann haben sie ihre Reserven erschöpft“, so Kammel. Manche Amphibienarten verbleiben mehrere Wochen im Gewässer, manche mehrere Monate – aber irgendwann, spätestens im Herbst, müssen sie alle hinaus. Schaffen sie es nicht, beendet die Gewässerfalle ihr Leben.


Was man tun kann

Vielen Personen, die Gewässer besitzen oder pflegen, fallen die toten Tiere durchaus auf. Sie versuchen zu helfen und legen zum Beispiel ein Brett vom Ufer ins Wasser, damit die Kröten und Frösche darauf hinausklettern können. Das ist gut gemeint, doch diese Vorrichtungen besitzen einen großen Haken: Kaum eine Kröte schwimmt zum Brettende mitten im Teich und klettert darauf hinauf. Amphibien schwimmen zum Ufer und suchen dort den Weg ins Freie. „Ich habe schon beobachtet, dass unter den Brettern im Schatten wochenlang unzählige Kröten hocken, um Schutz vor der Sonne zu suchen. Sie verstehen einfach nicht, dass der Weg in die Freiheit mitten im Wasserkörper beginnt.“ Kammel hat eine einfache Idee, was man tun kann, damit ein solches Krötendrama weitgehend gelöst werden kann: „Man sollte im Uferbereich einfach Kokosmatten oder sonstige Textilien befestigen, die mit der Zeit ein bisschen verwachsen. Je breiter, desto besser. Sie müssen uferseitig verankert und teichseitig beschwert werden.“ Kokosmatten bekommt man im Gartenteich- oder Bauhandel. „Auch ein simples Bauvlies kann Abhilfe schaffen.“ Diese Vorrichtung reicht aus, damit die erwachsenen Tiere mit eigenen Kräften aus dem Gewässer kommen. Diese Maßnahmen ist sehr einfach. Tragen Sie dazu bei, dass auch aus Ihrem Gewässer die erwachsenen Tiere wieder zurück in ihren Landlebensraum und ihre Winterquartiere kommen können.



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Dieses Projekt wird durch den Biodiversitätsfonds des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie gefördert.

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